Wie erkläre ich Kindern den Tod?

Es ist nicht immer einfach, das Unfassbare in Worte zu fassen. Wie viel schwerer ist es dann, einem Kind den Tod zu vermitteln? Wie soll man es Kindern erklären, wenn ein Mensch gestorben ist?

Diese Tipps helfen Ihnen dabei, den Tod anlassbezogen mit Ihren Kindern zu thematisieren: 

  • Seien Sie ehrlich mit Ihren Kindern und erklären Sie z. B., warum Sie traurig sind und warum der Mensch gestorben ist. Eine Notlüge (und sei es, um das Kind zu schützen) stellt einen großen Vertrauensbruch dar. 
  • Kinder fragen nur so viel, wie sie auch verstehen und verarbeiten können. Wenn es ihnen zu viel wird, fragen sie nicht weiter. Lassen Sie das Kind mit seinen Fragen kommen und überfordern Sie es nicht sofort mit „der ganzen Geschichte“. 
  • Achten Sie darauf, den Tod nicht in übertriebener Weise zu verherrlichen („da, wo Oma jetzt ist, ist es sehr schön. Ihr geht es gut dort“), um nicht den Wunsch des „Nachsterbens“ zu erwecken. 
  • Versuchen Sie jedoch, den Tod nicht zu dramatisieren, sonst könnten Kinder Ängste entwickeln.
  • Jüngere Kinder können den Tod noch nicht in all seinen Dimensionen begreifen und fragen beispielsweise, wann der Opa wieder aufwacht. Das ist ganz natürlich. Beantworten Sie die Fragen ehrlich und sagen Sie dem Kind auch, wenn Sie etwas nicht wissen.
  • Unwissenheit und Gefühle zu offenbaren, ist keine Schande. Kinder lernen dadurch, dass man Gefühle und Verletzlichkeit nicht zu verstecken braucht.

Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie in der Familie den Tod eines nahestehenden Menschen thematisieren sollen, können Sie sich auch an einen Trauerbegleiter oder eine Trauerbegleiterin wenden, die Ihnen in dieser Situation und bei allen Fragen fachkundig zur Seite steht.

Trauerliteratur

Trauerliteratur kann dabei helfen, gemeinsam einen Zugang zu der schweren Thematik rund um Tod und Sterben zu bekommen. Auch für Kinder gibt es diverse illustrierte Bücher, die gemeinsam gelesen und besprochen werden können: 

  • Leb wohl, lieber Dachs (Susan Varley)
  • Weil du mir so fehlst (Ayșe Bosse und Andreas Klammt)
  • Ein Himmel für Oma: Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod (Antonie Schneider und Betina Gotzen-Beek)
  • Abschied von der kleinen Raupe (Heike Saalfrank und Eva Goede)
  • Die besten Beerdigungen der Welt (Ulf Nilsson und Eva Eriksson)
  • Der Besuch vom kleinen Tod (Kitty Crowther)
  • Und was kommt nach tausend? (Anette Bley)
  • Das Mädchen unter dem Dohlenbaum (Riitta Jalonen)
  • Die beste Katze der Welt (Lesley Newman)
  • Papa, wo bist Du? (Uwe Saegner)
  • Eine Kiste für Opa (Marie-Thérèse Schins)
  • Der Großvater im rostroten Ohrensessel (Jutta Treiber)